Die rheumatoide Arthritis (RA), auch chronische Polyarthritis genannt, ist eine chronisch-entzündliche Erkrankung, die vor allem die Gelenke befällt. Sie ist die häufigste entzündlich-rheumatische Erkrankung. Weltweit sind etwa 0,5-1% der Bevölkerung betroffen, wobei Frauen häufiger erkranken als Männer. Dieser Artikel bietet einen umfassenden Überblick über die Symptome, Diagnose und Behandlung der rheumatoiden Arthritis, einschließlich der Rolle der Kryotherapie als ergänzende Schmerztherapie.
Die rheumatoide Arthritis beginnt oft schleichend. Erste Anzeichen einer rheumatoiden Arthritis können unspezifisch sein und sich in allgemeinem Unwohlsein, Müdigkeit und Abgeschlagenheit äußern. Häufig treten jedoch relativ früh Schmerzen und Schwellungen in mehreren Gelenken auf. Typischerweise sind die kleinen Gelenke der Finger und Zehen symmetrisch betroffen, d.h. an beiden Körperhälften gleichzeitig.
Ein besonders charakteristisches Symptom der rheumatoiden Arthritis ist die Morgensteifigkeit. Diese Steifigkeit der betroffenen Gelenke tritt morgens nach dem Aufstehen auf und hält oft länger als 30 Minuten, manchmal sogar mehrere Stunden, an. Die Beweglichkeit ist deutlich eingeschränkt.
Während im weiteren Verlauf der Erkrankung auch größere Gelenke wie Knie, Schultern, Ellenbogen und Sprunggelenke betroffen sein können, sind es zu Beginn meist die kleinen Gelenke. Insbesondere die Fingergrund- und Fingermittelgelenke sowie die Zehengrundgelenke sind häufig betroffen. Auch die Handgelenke sind oft frühzeitig involviert. In seltenen Fällen kann die rheumatoide Arthritis auch die Halswirbelsäule befallen.
Die Diagnose der rheumatoiden Arthritis stützt sich auf mehrere Säulen:
Die Diagnose rheumatoide Arthritis beginnt mit einer ausführlichen Anamnese (Erhebung der Krankengeschichte) und einer körperlichen Untersuchung. Der Arzt achtet auf typische Anzeichen wie Schwellungen, Schmerzen und Bewegungseinschränkungen der Gelenke.
Im Blut können verschiedene Entzündungswerte erhöht sein, wie die Blutsenkungsgeschwindigkeit (BSG) und das C-reaktive Protein (CRP). Diese Werte sind jedoch nicht spezifisch für die rheumatoide Arthritis, sondern zeigen lediglich eine Entzündung im Körper an.
Ein wichtiger, aber nicht immer vorhandener Hinweis ist der Rheumafaktor (RF). Der Rheumafaktor ist ein Antikörper, der bei vielen, aber nicht allen Patienten mit rheumatoider Arthritis nachweisbar ist. Spezifischer für die Erkrankung sind Antikörper gegen citrullinierte Peptide (ACPA, anti-CCP-Antikörper). Das Vorhandensein dieser Antikörper erhöht die Wahrscheinlichkeit einer rheumatoiden Arthritis deutlich. Es ist jedoch wichtig zu betonen, dass auch ein negativer Rheumafaktor oder ACPA-Test eine rheumatoide Arthritis nicht ausschließt.
Bildgebende Verfahren spielen eine wichtige Rolle bei der Diagnose und Beurteilung des Krankheitsverlaufs.
Die Diagnose wird letztendlich anhand der Kombination aus klinischen Symptomen, Laborwerten und bildgebenden Verfahren gestellt. Es gibt Kriterien des American College of Rheumatology (ACR) und der European League Against Rheumatism (EULAR), die bei der Diagnosestellung helfen.
Die rheumatoide Arthritis ist eine Erkrankung, die sich durch eine Vielzahl von Symptomen äußern kann, wobei die Intensität und Kombination der Beschwerden von Patient zu Patient stark variieren können. Es ist wichtig zu verstehen, dass nicht jeder Patient alle Symptome erlebt und dass der Krankheitsverlauf sehr unterschiedlich sein kann.
Gelenkschmerzen sind das Leitsymptom und somit das häufigste und oft quälendste Symptom der rheumatoiden Arthritis. Diese Schmerzen sind typischerweise nicht durch eine akute Verletzung oder Überlastung verursacht, sondern entstehen durch die chronische Entzündung in den Gelenken. Charakteristisch für die Schmerzen bei rheumatoider Arthritis ist, dass sie oft in Ruhephasen, insbesondere nachts und in den frühen Morgenstunden, am stärksten sind. Viele Patienten berichten, dass die Schmerzen sie aus dem Schlaf reißen oder das Einschlafen erschweren. Im Gegensatz zu Schmerzen, die durch Verschleiß (Arthrose) verursacht werden, bessern sich die Schmerzen bei rheumatoider Arthritis häufig bei leichter bis mäßiger Bewegung. Die betroffenen Gelenke sind nicht nur schmerzhaft, sondern oft auch geschwollen, überwärmt und gerötet. Bei Druck auf das Gelenk verstärkt sich der Schmerz meist deutlich. Die Schmerzen können in ihrer Intensität variieren, von leichten Beschwerden bis hin zu starken, stechenden Schmerzen, die die Lebensqualität erheblich beeinträchtigen. Die Gelenke, die am häufigsten von Schmerzen betroffen sind, sind die kleinen Gelenke der Hände und Füße, insbesondere die Fingergrund- und Fingermittelgelenke sowie die Zehengrundgelenke. Aber auch größere Gelenke wie Knie, Schultern, Ellenbogen und Sprunggelenke können betroffen sein.
Die Morgensteifigkeit ist ein weiteres sehr charakteristisches und für die rheumatoide Arthritis typisches Symptom. Diese Steifigkeit tritt, wie der Name schon sagt, morgens nach dem Aufwachen oder nach längeren Ruhephasen auf. Sie ist oft das erste Anzeichen, das Patienten bemerken. Die Morgensteifigkeit bei rheumatoider Arthritis hält in der Regel deutlich länger als 30 Minuten an, oft sogar mehrere Stunden. Im Gegensatz dazu dauert die Morgensteifigkeit bei Arthrose (einer verschleißbedingten Gelenkerkrankung) meist nur wenige Minuten bis maximal 30 Minuten. Die Steifigkeit führt dazu, dass die betroffenen Gelenke nur eingeschränkt beweglich sind. Patienten haben Schwierigkeiten, eine Faust zu machen, die Finger zu beugen oder die Zehen zu krümmen. Alltägliche Handgriffe wie das Öffnen einer Flasche, das Zuknöpfen eines Hemdes oder das Greifen von Gegenständen können erheblich erschwert sein. Die Steifigkeit bessert sich in der Regel im Laufe des Tages durch Bewegung, kann aber nach längeren Ruhephasen wieder auftreten.
Die Bewegungseinschränkung ist eine direkte Folge der Schmerzen und Schwellungen in den betroffenen Gelenken. Die Entzündung führt dazu, dass die Gelenke nicht mehr frei beweglich sind. Die Gelenkkapsel schwillt an, die Gelenkinnenhaut ist entzündet, und es kann sich Flüssigkeit im Gelenk ansammeln (Gelenkerguss). All dies führt dazu, dass der Bewegungsumfang des Gelenks eingeschränkt ist. Patienten können beispielsweise die Finger nicht mehr vollständig strecken oder beugen, das Handgelenk nicht mehr vollständig drehen oder das Knie nicht mehr vollständig beugen oder strecken. Die Bewegungseinschränkung kann im Alltag zu erheblichen Beeinträchtigungen führen, da viele alltägliche Tätigkeiten, die gesunde Gelenke erfordern, nur noch eingeschränkt oder gar nicht mehr möglich sind.
Die Schwellung der Gelenke ist ein sichtbares Zeichen der Gelenkentzündung. Die Gelenkinnenhaut (Synovialis) ist entzündet und produziert vermehrt Gelenkflüssigkeit. Dadurch schwillt das Gelenk an und fühlt sich oft prall und gespannt an. Die Schwellung kann unterschiedlich stark ausgeprägt sein, von einer leichten Verdickung des Gelenks bis hin zu einer deutlichen Schwellung, die das Gelenk unförmig erscheinen lässt. Die Schwellung trägt zusätzlich zur Bewegungseinschränkung und zu den Schmerzen bei.
Neben den direkten Auswirkungen auf die Gelenke kann die rheumatoide Arthritis auch eine Reihe von allgemeinen Krankheitssymptomen verursachen, die den gesamten Körper betreffen. Diese Symptome sind Ausdruck der systemischen Entzündung, die im Körper abläuft.
Diese allgemeinen Krankheitssymptome können die Lebensqualität der Betroffenen erheblich beeinträchtigen und sollten bei der Behandlung der rheumatoiden Arthritis berücksichtigt werden.
Rheumaknoten sind kleine, feste Knötchen, die sich unter der Haut bilden. Sie treten bei etwa 20-30% der Patienten mit rheumatoider Arthritis auf, häufiger bei Patienten mit einem schweren Krankheitsverlauf und positivem Rheumafaktor. Die Rheumaknoten sind in der Regel schmerzlos, können aber in seltenen Fällen Beschwerden verursachen, wenn sie auf Nerven oder Sehnen drücken. Sie treten meist an den Streckseiten der Gelenke auf, besonders häufig an den Ellenbogen, Unterarmen, Fingern und Achillessehnen. Die Größe der Rheumaknoten kann variieren, von wenigen Millimetern bis zu mehreren Zentimetern.
Die Symptome der rheumatoiden Arthritis können sehr unterschiedlich sein und variieren von Patient zu Patient in ihrer Ausprägung und Kombination. Es ist wichtig, bei Verdacht auf rheumatoide Arthritis frühzeitig einen Arzt (idealerweise einen Rheumatologen) aufzusuchen, um eine Diagnose zu stellen und eine geeignete Behandlung einzuleiten. Eine frühzeitige Diagnose und Therapie können dazu beitragen, das Fortschreiten der Erkrankung zu verlangsamen und die Lebensqualität der Betroffenen zu verbessern.
Die Behandlung der rheumatoiden Arthritis hat zum Ziel, die Entzündung zu reduzieren, Schmerzen zu lindern, die Gelenkfunktion zu erhalten und das Fortschreiten der Erkrankung zu verlangsamen oder zu stoppen.
Die medikamentöse Therapie ist ein zentraler Bestandteil der Behandlung. Es werden verschiedene Medikamentengruppen eingesetzt:
Die Wahl der Medikamente und die Kombination werden individuell auf den Patienten und den Schweregrad der Erkrankung abgestimmt.
Neben der medikamentösen Therapie spielen nicht-medikamentöse Maßnahmen eine wichtige Rolle:
Bei fortgeschrittener Erkrankung und Zerstörung der Gelenke können operative Eingriffe notwendig werden. Dazu gehören:
Die Kryotherapie, also die Anwendung von Kälte, kann bei rheumatoider Arthritis zur Schmerzlinderung und Entzündungshemmung beitragen.
Die Kältetherapie ist eine ergänzende Behandlungsoption, die bei vielen Patienten mit rheumatoider Arthritis zur Linderung von Schmerzen und Entzündungen beiträgt.
Die Kryotherapie stellt eine nicht-medikamentöse Alternative oder Ergänzung zur medikamentösen Schmerztherapie dar. Sie kann dazu beitragen, den Bedarf an Schmerzmitteln zu reduzieren.
Die Ganzkörperkältetherapie in einer Kältekammer ist eine besonders intensive Form der Kältetherapie. Dabei wird der gesamte Körper für kurze Zeit (meist 1-3 Minuten) extrem niedrigen Temperaturen (bis zu -110°C oder tiefer) ausgesetzt.
Die Kälte wirkt auf mehreren Ebenen:
Es gibt verschiedene Formen der Kältetherapie:
Die Ganzkörperkältetherapie in Kältekammern wirkt systemisch, d.h. auf den gesamten Körper. Sie soll nicht nur lokal an den Gelenken, sondern auch im gesamten Organismus entzündungshemmend und schmerzlindernd wirken. Lokale Kälteanwendungen wirken vor allem lokal an den behandelten Gelenken. Sie sind oft einfacher anzuwenden und können auch zu Hause durchgeführt werden.
Es gibt eine Reihe von Studien, die die Wirksamkeit der Kältetherapie bei rheumatischen Erkrankungen untersucht haben. Die Ergebnisse sind jedoch nicht immer eindeutig. Einige Studien zeigen eine signifikante Schmerzlinderung und Verbesserung der Beweglichkeit, andere Studien finden nur geringe oder keine Effekte. Insgesamt scheint die Kältetherapie bei vielen Patienten eine positive Wirkung zu haben, insbesondere in Kombination mit anderen Behandlungsansätzen. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass die Kältetherapie nicht bei allen Patienten gleich gut wirkt und dass weitere Forschung notwendig ist.
Die Kältetherapie ist im Allgemeinen gut verträglich. Es können jedoch Nebenwirkungen auftreten, wie z.B. Kältegefühl, Hautrötungen, Kribbeln oder Taubheitsgefühl. Bei bestimmten Vorerkrankungen ist Vorsicht geboten oder die Kältetherapie ist kontraindiziert, z.B. bei:
Vor einer Kältetherapie sollte immer ein Arzt konsultiert werden, um mögliche Risiken abzuklären.
Lokale Kälteanwendungen können oft problemlos zu Hause durchgeführt werden. Hier einige Tipps:
Die Kältetherapie sollte als ergänzende Maßnahme betrachtet werden und nicht als Ersatz für die medikamentöse Therapie oder andere Behandlungsansätze. Die Kombination verschiedener Therapieformen kann jedoch synergistische Effekte haben und die Wirksamkeit insgesamt verbessern. Beispielsweise kann die Kältetherapie vor der Physiotherapie angewendet werden, um Schmerzen zu reduzieren und die Beweglichkeit zu verbessern.
Kälte wirkt auf verschiedenen Ebenen auf das Schmerzsystem. Sie reduziert die Nervenleitgeschwindigkeit, hemmt die Freisetzung von Entzündungsmediatoren (z.B. Prostaglandinen) und beeinflusst die Schmerzrezeptoren. Dadurch wird die Schmerzwahrnehmung reduziert und die Schmerzschwelle erhöht.
Es gibt Hinweise darauf, dass regelmäßige Kälteanwendungen nicht nur kurzfristig Schmerzen lindern, sondern auch langfristig positive Auswirkungen auf den Krankheitsverlauf haben können. Durch die Reduktion von Entzündungen und Schmerzen kann die Beweglichkeit verbessert und die Gelenkfunktion länger erhalten werden. Es sind jedoch weitere Studien erforderlich, um diese Langzeiteffekte zu bestätigen.
Viele Patienten mit rheumatoider Arthritis berichten von positiven Erfahrungen mit der Kältetherapie. Sie empfinden die Kälte als schmerzlindernd, abschwellend und wohltuend. Die Erfahrungen sind jedoch individuell unterschiedlich. Einige Patienten sprechen sehr gut auf die Kältetherapie an, andere weniger.
Sowohl die rheumatoide Arthritis als auch die Arthrose sind Gelenkerkrankungen, die Schmerzen und Bewegungseinschränkungen verursachen. Es gibt jedoch wesentliche Unterschiede:
Rheumatoide Arthritis:
Arthrose:
Die Symptome und der Verlauf der beiden Erkrankungen unterscheiden sich deutlich. Die rheumatoide Arthritis verläuft oft in Schüben, mit Phasen starker Entzündung und Schmerzen, gefolgt von Phasen mit weniger Beschwerden. Die Arthrose entwickelt sich meist langsam und kontinuierlich über Jahre hinweg.
Die rheumatoide Arthritis ist eine systemische Erkrankung, d.h. sie kann nicht nur die Gelenke, sondern auch andere Organe betreffen.
Lunge: Es können Entzündungen des Rippenfells (Pleuritis) oder des Lungengewebes (interstitielle Lungenerkrankung) auftreten. Eine Pleuritis äußert sich häufig durch atemabhängige Schmerzen im Brustkorb. Eine interstitielle Lungenerkrankung kann zu Husten und Atemnot führen, insbesondere bei Belastung. In seltenen Fällen kann sich eine Lungenfibrose entwickeln, eine Vernarbung des Lungengewebes, die die Lungenfunktion dauerhaft beeinträchtigt.
Herz: Auch das Herz kann von der rheumatoiden Arthritis betroffen sein. Es kann zu Entzündungen des Herzbeutels (Perikarditis), des Herzmuskels (Myokarditis) oder der Herzklappen (Endokarditis) kommen. Diese Entzündungen können zu Herzrhythmusstörungen, Herzschwäche oder Herzklappenfehlern führen. Darüber hinaus haben Menschen mit rheumatoider Arthritis ein erhöhtes Risiko für Arteriosklerose („Gefäßverkalkung“), was Herzinfarkte und Schlaganfälle begünstigen kann. Die chronische Entzündung im Körper trägt zur Schädigung der Blutgefäße bei.
Haut: Bei einigen Patienten mit rheumatoider Arthritis bilden sich Rheumaknoten. Das sind kleine, feste Knötchen unter der Haut, die meist an den Streckseiten der Gelenke, z.B. an den Ellenbogen, auftreten. Sie sind in der Regel schmerzlos, können aber in seltenen Fällen Beschwerden verursachen. In seltenen Fällen kann es zu einer Vaskulitis kommen, einer Entzündung der Blutgefäße, die sich in Form von Hautausschlägen, Geschwüren oder anderen Hautveränderungen äußern kann.
Augen: Die rheumatoide Arthritis kann auch die Augen betreffen. Häufig kommt es zu einer trockenen Augenoberfläche (Sicca-Syndrom), die zu Brennen, Jucken und Fremdkörpergefühl führt. Es können aber auch Entzündungen der Lederhaut (Skleritis) oder der Regenbogenhaut (Uveitis) auftreten, die schmerzhaft sein können und das Sehvermögen beeinträchtigen können.
Neben Lunge, Herz, Haut und Augen können in selteneren Fällen auch andere Organe betroffen sein, z.B.:
Es ist wichtig zu betonen, dass nicht alle Patienten mit rheumatoider Arthritis Organmanifestationen entwickeln. Das Risiko und die Ausprägung von Organbeteiligungen sind individuell sehr unterschiedlich. Regelmäßige Kontrolluntersuchungen beim Arzt sind wichtig, um mögliche Komplikationen frühzeitig zu erkennen und zu behandeln.
Die rheumatoide Arthritis kann die Lebenserwartung beeinflussen, wobei das Ausmaß von verschiedenen Faktoren abhängt:
Die Fortschritte in der Therapie der rheumatoiden Arthritis haben in den letzten Jahrzehnten zu einer deutlichen Verbesserung der Prognose und Lebenserwartung geführt. Durch die frühzeitige und konsequente Anwendung von krankheitsmodifizierenden Medikamenten (DMARDs), insbesondere Biologika und JAK-Inhibitoren, kann die Entzündungsaktivität bei vielen Patienten deutlich reduziert und das Fortschreiten der Erkrankung verlangsamt oder sogar gestoppt werden. Dadurch können Gelenkzerstörungen und Organbeteiligungen verhindert oder verzögert werden, was sich positiv auf die Lebensqualität und Lebenserwartung auswirkt.
Es ist wichtig zu betonen, dass die rheumatoide Arthritis eine ernstzunehmende Erkrankung ist, die eine lebenslange Behandlung erfordert. Durch eine optimale Therapie und einen gesunden Lebensstil können viele Patienten jedoch ein weitgehend normales Leben führen und eine nahezu normale Lebenserwartung erreichen.
Die Ernährung spielt bei rheumatoider Arthritis eine wichtige Rolle. Es gibt zwar keine spezielle „Rheuma-Diät“, die die Erkrankung heilen kann, aber eine ausgewogene, entzündungshemmende Ernährung kann den Krankheitsverlauf positiv beeinflussen, Beschwerden lindern und das allgemeine Wohlbefinden verbessern.
Folgende Ernährungsprinzipien werden empfohlen:
Die Meinungen über Nahrungsergänzungsmittel bei rheumatoider Arthritis gehen auseinander. Einige Nahrungsergänzungsmittel können möglicherweise unterstützend wirken, sollten aber immer nur in Absprache mit dem Arzt eingenommen werden, da sie Wechselwirkungen mit Medikamenten haben können.
Es ist wichtig zu betonen, dass Nahrungsergänzungsmittel keine ausgewogene Ernährung ersetzen können und auch keine Wundermittel sind. Eine gesunde, entzündungshemmende Ernährung sollte immer die Basis der Behandlung sein.